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1. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 15

1911 - Leipzig : Teubner
Mainland. 15 Geislingen am Fuße des Schwäbischen Iura. Im Vordergrunde die württembergische Metallwarenfabrik. höhen. Kn der Stelle, wo der Neckar für größere Schiffe fahrbar wird, liegt Heilbronn (43), die wichtigste Handelsstadt Württembergs. Es steht durch den Neckar und den Rhein mit den Niederlanden in unmittelbarem Handelsverkehr. Bei Heilbronn und in seiner weiteren Umgebung werden reiche Lager von Steinsalz aus- gebeutet, die hier vielleicht vor vielen Iahrmillionen durch Eintrocknung eines salzigen Binnensees entstanden sind (S. 105). von den 635170 t Kochsalz, die Deutschland 1906 erzeugte, lieferte Württemberg 51 200 t.1) — In Tübingen (19) befindet sich die württembergische Landesuniversität. Das Mainland (fränkisches Stufenland). Das tief gelegene Maintal hat mildes Klima und ist sehr fruchtbar. Bei Bayreuth (34) am Noten Main über- wiegt allerdings noch die gewerbliche Beschäftigung (Baumwollindustrie)- bei Bam- berg (48) aber, das unweit des Mains in einem weiten Talkessel an der Negnitz liegt, ist Blumen-, Gemüse- und Obstbau ein wichtiger Erwerbszweig der Bevölkerung. Bamberg hat auch als Handelsstadt Bedeutung, hier endet der Ludwigskanal, der den Main mit der Altmühl und somit auch mit der Donau verbindet. Mit den Eisenbahnen, die an Bamberg vorüberführen, kann freilich die verhältnismäßig schmale und flache Wasserstraße des Kanals nicht in Wettbewerb treten. Die Gegend um Würzburg (84; Universität) ist ebenfalls sehr ertragreich. Zur Garten- und Feldwirtschaft tritt hier noch ergiebiger Weinbau. „Mainland, Weinland" sagt ja auch das Sprichwort. Nördlich vom Maindreieck liegt am Fuße der Nhön der Bade- ort Kissingen. Im Mainviereck erhebt sich der Spessart. Er ist ein flaches, mit prächtigen 1) Provinz Sachsen 110455 t, Regierungsbezirk Hannover 76000 t, Lothringen 60000 t.

2. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 9

1911 - Leipzig : Teubner
Bodensee. Donau. Oberpfalz. Böhmisch-Bayrischer Wald. 9 Die Gebiete am Bodensee haben ein mildes Klima und fruchtbaren Boden, so daß hier 5lcker- und Gartenbau außerordentlich lohnen. Gbst- und Weingärten, Getreidefelder und üppige Wiesen umgürten diesen größten deutschen See, und wohl- habende Dörfer, durch Handel und Schiffahrt belebte altertümliche Städte (nenne einige!), stolze Schlösser und ehrwürdige Gotteshäuser spiegeln sich in seinen Fluten. Fünf Staaten: Bayern, Württemberg, Baden, die Schweiz und Osterreich haben Teil an ihm. Das Land an der Donau ist mit Ausnahme der Sumpfgebiete an der Lech- Mündung (Riede und Ittöfer, S. 7.) ertragreich. Namentlich zwischen Isar und Inn (Kornkammer Bayerns) ist die ältere Bodendecke vielfach von fruchtbarem Löß über- lagert. Er hat sich aus den durch die Gletscher und Schmelzwasser fein zerriebenen tonigen und lehmigen Bestandteilen der Gesteine gebildet und wurde durch die Winde hier aufgeschüttet. — Das Donautal war zu allen Zeiten eine der wichtigsten na- türlichen Straßen, die Europa von Westen nach Osten durchziehen. Die Römer, die Hunnen, die Ungarn, die Kreuzfahrer, die Heere Napoleons, aber auch die Kaufleute haben diesen Weg benutzt. Daher entstanden dort zahlreiche Grte. Einige sind wich- tige Handelsstädte, andere schützen durch ihre starken Befestigungen den Weg im Kriege. Dort, wo der Donauhandel zum Rhein und Neckar, sowie nach der Schweiz und nach Frankreich abzweigt, liegt das württembergische Ulm (56). Die Stadt be- sitzt große Webereien, Messing- und Zementwarenfabriken, Ihr berühmtes Münster überragt mit dem 161 m hohen Turme alle kirchlichen Bauwerke der Erde. Strom- abwärts folgen in Bayern Ingolstadt (24; Festung zum Schutz des Donauüber- gangs ins Mtmühltal), Regensburg und an der österreichischen Grenze Passau (21; Festung). Die Oberpsalz (Flußgebiet der Nab) hat sandigen, steinigen Boden und ein ziemlich rauhes Klima; sie ist daher wenig fruchtbar. Nur der Flachsbau liefert guten Ertrag (Leinenweberei!). Km Fuße des Fränkischen Jura werden, besonders bei Kmberg (25), Eisenerze gefördert. Die Nähe der böhmischen Steinkohlenlager hat hier ein Aufblühen der Eisenindustrie begünstigt. Dort, wo Kltmühl (Ludwigskanal), Naab und Regen sich mit der Donau vereinigen, enden viele Verkehrswege, die den Flußtälern folgen, fluch kann von hier an die Donau mit Dampfschiffen befahren werden. Daher ist Regensburg (53), das an dieser Stelle entstanden ist, schon seit alten Zeiten ein wichtiger Handelsort. In der Nähe der Stadt liegt auf dem hohen Ufer der Donau ein tempelartiger Bau, die Walhalla, in der die Bildnisse von berühmten deutschen Männern aufgestellt werden. Der Vöhmtsch-Vaynsche Wald, der nur zum kleineren Teile dem Deutschen Reiche angehört, setzt sich aus langgedehnten, abgerundeten Bergrücken zusammen. Eine tiefe Senke, die den Böhmerwald in eine Nord- und eine Südhälfte zerlegt, ermöglichte die Anlage einer Eisenbahn von Süddeutschland nach Böhmen (Nürnberg —Prag). Kn der Gebirgsmauer kühlen sich die von den Westwinden herbeigeführten Regenwolken ab. Daher erhalten die höhen sehr viel Niederschläge. Das harte Gestein (Granit, Gneis, Glimmerschiefer) ergibt bei der Verwitterung eine tonreiche Erde, in die das Wasser schwer versickert, so daß besonders in den flachen Talmulden

3. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 27

1911 - Leipzig : Teubner
Kölner Tieflandsbucht. 27 Köln. Bewohner. In Köln (513) befinden sich u. a. Baumwoll- und Wollspinnereien, sowie Eisengießereien und Maschinenfabriken. Der Mein hat hier schon eine so be- deutende Breite und Tiefe, daß kleinere Seeschiffe die Stadt erreichen können. Außerdem ist Köln ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, hier kreuzt eine Handelsstraße, die Deutsch- land von Westen nach Osten durchzieht, den großen Verkehrsweg, der dem Rheintale folgt. Daher hat sich die Stadt zu dem bedeutendsten Handelsplatz Westdeutschlands entwickelt. Um die wichtigen Straßen im Kriege schützen zu können, ist Köln stark befestigt worden, hochberühmt ist auch der prächtige Kölner Dom (Turmhöhe 156 m). — Stromabwärts liegt der Rheinhafen Düsseldorf (357), eine ansehnliche Industrie- und Handelsstadt, die besonders durch ihre Malerschule bekannt ist. Dann folgt Duisburg (227) mit dem größten Vinnenhafen der Welt. Im Jahre 1907 wurden hier, von anderen Waren abgesehen, etwa Iv^Mill. t Kohlen verladen. Welche Bedeutung diese Zahl hat, erkennen wir, wenn wir die Kohlenmenge auf die 300 Arbeitstage des Jahres verteilen. Täglich find demnach 35 000 t verladen worden. Rechnet man einen Eisenbahngüterwagen zu durch- schnittlich 10 t Tragkraft, so sind täglich etwa 3500 Wagenladungen auf Rheinkähne verschifft worden- auf 12 Arbeitsstunden verteilt etwa 300 Wagenladungen die Stunde, also 5 in jeder Minute. — Wie gewaltig der Schiffsverkehr auf dem Rheine, der uralten Verkehrs- und Kulturstraße von England und Holland nach dem südlichen Deutschland ist, ersehen wir daraus, daß im Jahre 1907 über 45 000 beladene Schiffe die deutsche Grenze unterhalb Wesel stromauf- und abwärts passierten. — Huch im Westen der Tieflandsbucht find wichtige Industrie- und Handelsorte auf-

4. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 37

1911 - Leipzig : Teubner
Thüringer Mulde. 37 Die Thüringer Niulde. Die breite Erdscholle zwischen harz und Thüringerwald ist nicht gleichmäßig, sondern in einzelnen 5tufen zu verschiedenen Tiefen abgesunken. Daher ziehen sich durch das Gebiet viele Hügelketten hin, die Talmulden einschließen. Im Nordwesten legt sich gleichsam als Riegel die Hochfläche des Eichsfelds vor die abwechslungreiche Landschaft. Das Eichsfeld besteht zum größten Teil aus Kalkstein. Dieser bildet bei der Verwitterung nur selten eine tiefgründige Ackerkrume. Die Niederschläge fließen meist schnell oberflächlich ab, so daß bei heftigen Regengüssen oder bei plötzlicher Schnee- schmelze Überschwemmungen entstehen. Dabei nehmen dann die Wassermassen die fruchtbaren Bestandteile der dürftigen Ackerkrume mit fort. Oft aber versickern auch die Gewässer in den Spalten des Kalksteins und brechen erst an tieferen Stellen in (Quellen hervor. Daher ist namentlich das obere Eichsfeld wenig fruchtbar- es dient hauptsächlich der Forstwirtschaft, der Schaf- und Schweinezucht. Die Landschaft nörd- lich der oberen Leine (unteres Eichsfeld) hat fruchtbareren Boden, auf dem der Ackerbau lohnt. Wo sich die Bewohner vom Feldbau allein nicht zu ernähren ver- mögen, betreiben sie auch Leinen- und Wollweberei, sowie Zigarrenfabrikation, oder sie suchen in benachbarten Gegenden Verdienst. Die schmalen, langgestrecktenhöhenrücken, diedasthüringer Hügelland bilden, bestehen ebenfalls aus Kalkstein und haben vielfach scharfe, zackige Ränder und steile Abhänge. Die breiten Talbecken sind infolge der reichlichen Bewässerung, des aus- gezeichneten Ackerbodens und des verhältnismäßig milden Klimas sehr fruchtbar und dicht bevölkert. An der oberen Unstrut liegt Inühlhausen (35), dessen Bewohner sich mit Acker- und Gartenbau, sowie mit Industrie beschäftigen (Weberei, Tabak- fabriken). Ein besonders ertragreicher Landstrich ist die „Goldene Aue", die sich zwischen dem harz und dem sagenumwobenen Kyffhäuser (Barbarossa- Kaiser Wilhelm- Denkmal) ausbreitet. An dem Straßenzuge, der von Westen nach Osten durch die Goldene Aue führt, liegt Nordhausen (32) mit Branntweinbrennereien und Tabak- fabriken. In einer andern fruchtbaren Gegend Thüringens, deren fleißige Bevölkerung vorwiegend Gartenbau treibt, ist Erfurt (111) durch seine Blumen- und Gemüse- sämereien weltberühmt geworden. Bei der Stadt kreuzen sich zwei Straßen, die das Hügelland von Norden nach Süden und von Westen nach Osten durchziehen. Deshalb ist Erfurt zugleich ein wichtiger Verkehrsmittelpunkt. An der Straße, die in weft- östlicher Richtung verläuft, liegen drei Hauptstädte thüringischer Staaten: Eisen ach (38; Wartburg), Gotha (39) und Weimar (35; Schiller und Goethe). Dort, wo diese Straße die Saale trifft, vereinigt sie sich mit einer andern, die dem Saaletale folgt. An ihr finden sich Rudolstadt (13), Jena (39; Universität), Naumburg (27), sowie — allerdings bereits im Tieflande — Weißenfels (33), Merseburg (21) und Halle (S. 46). Auf den steilen Talwänden der Saale, zwischen Jena und Naumburg, sowie an der unteren Unstrut hat man vielerorts Weinberge an- gelegt. In Freiburg a. U. wird besonders Schaumwein (Sekt) hergestellt. — von den Schätzen, die das Erdinnere dem Menschen bietet, finden sich im Thüringer hügellande Braunkohlen und Kalisalze (S. 46). Thüringer- und Hrankenwüld. Huf dem Kamme des Thüringerwaldes

5. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 20

1911 - Leipzig : Teubner
20 Oberrheinische Tiefebene. Die Bedeutung der oberrheinischen Tiefebene und ihrer^Randgebirge für den Verkehr. Da die Kcker- und Gartenwirtschaft, sowie die Industrie reichen Erwerb ge- währen, ist das Gebiet auch von einer fleißigen, rührigen Bevölkerung dicht be- wohnt. Unmittelbar am Rhein sind aller- dings nur wenige größere Städte ent- standen. 3n früheren Zeiten wechselte nämlich der Strom bei Überschwemmun- gen häufig sein Bett. Infolgedessen ver- sumpften und versandeten besonders im südlichen Teile die Uferlandschaften. Seit- dem man den Rheinlauf von Bafel bis Mainz aber geregelt hat, find diese Übel- stände beseitigt. Im südlichen, links- rheinischen Teile (Elsaß) liegen an der Iii Mülhausen (95), Tolmar (44) und Straßburg (178). Sie sind Sitz reger Gewerbtätigkeit. In den beiden erstgenannten Städten befinden sich große Fabriken für Baumwollwaren und Ma- schinen. Besonders die Wasserkräfte des nahen Wasgenwaldes haben hier wie in den Grten der Umgebung das Aufblühen der Industrie gefördert. Straßburg betreibt ebenfalls Weberei und Maschinenbau sowie Tabakfabrikation. Die überwiegende Mehrzahl der Bewohner findet aber durch den Handel ihr Auskommen. 5ln Straß- bürg ^tame!) führen nämlich wichtige Straßen (Eisenbahnen und Kanäle) vor- über, auf denen die Rohstoffe für die Fabriken (Baumwolle!) herbeigeschafft und die fertiggestellten Waren fortgeführt werden. Da diese Wege Deutschland mit der Schweiz und mit Frankreich verbinden und Straßburg nahe der franzö- fischen Grenze liegt, ist es stark befestigt worden. Seit 1871 gehört Straßburg wieder zum Deutschen Reiche, und 1872 wurde auch die alte Universität von neuem eröffnet. Das weltberühmte Straßburger Münster ist eins der schönsten deutschen Bauwerke. Kuf der rechtsrheinischen Seite liegt in dem fruchtbaren Breisgau (Grßhzgt. Baden) Freiburg (83). Es besitzt ebenfalls eine angesehene Universität. Weiter nördlich ist Karlsruhe (134), die Hauptstadt des Großherzogtums, durch lebhafte Gewerbtätigkeit aufgeblüht (technische Hochschule und Malerakademie). Da, wo der Neckar in engem, malerisch gewundenem Tale das Gebirgsland verläßt, liegt in anmutiger Umgebung die vielgerühmte Universitätsstadt Heidelberg (56), die von den herrlichen Ruinen des Heidelberger Schlosses überragt wird. Üppiger Pflanzenwuchs verleiht der vielbesuchten „Bergstraße" ihren Reiz, die von Heidelberg nach Darmstadt führt. Zu beiden Seiten wird sie von Obstgärten, Walnuß- und Rastanienhainen umsäumt, während darüber an den Berglehnen sich Weinberge hin- ziehen und von den höhen efeuumrankte Burgruinen ins Land schauen. Darm-

6. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 8

1911 - Leipzig : Teubner
8 München, kwgsburg. 3m allgemeinen ist aber die Hochfläche nur dünn bevölkert, und die Zahl der Städte ist nicht groß. Die meisten von ihnen sind Landstädte, deren Bewohner mit der Bevölkerung der Dörfer Handel treiben. Ungefähr in der Mitte des Gebietes liegt an der Isar München (595), die Hauptstadt des Königreiches Bayern. Eine wichtige, deutsch-italienische Handelsstraße führt an der Stadt vorüber (Berlin—rom)- sie kreuzt sich hier mit einem westöstlichen Wege, der den Verkehr zwischen Frankreich, Deutschland, Österreich und der Türkei vermittelt (Paris—ronstantinopel). (Rartes.92.) Die Stadt ist ein hauptmarkt für Getreide, Hopfen und Vieh; ihre Bierbrauereien Bierkeller einer Münchener Brauerei. sind Weltbekannt. Außerdem besitzt sie bedeutende Maschinen- und Handschuhfabriken. Seine Größe verdankt München aber besonders den bayrischen Fürsten. Sie haben durch Knlage einer berühmten Kunstakademie, einer Universität und einer technischen Hochschule für Uunst und Wissenschaft gesorgt, sowie durch Errichtung prächtiger Bauwerke ihre Residenz geschmückt. Weil sich in München so reiche Runstschätze be- finden, und weil es in der Nähe der Klpen liegt, wird es alljährlich von vielen Fremden besucht (jährlich fast % Million). — Nordwestlich von München liegt am Lech die alte Reichs- und Handelsstadt Kugsburg (123). Ihre Industrie, die viel- fach das Wasser des Lech als Triebkraft benutzt, ist hochentwickelt (Baumwoll- und Wollwebereien, sowie Maschinenfabriken). Südlich von Augsburg breitet sich das Lechfeld aus.

7. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 21

1911 - Leipzig : Teubner
(Oberrheinische Tiefebene. 21 stadt (87), die Hauptstadt des Großherzogtums Hessen, ist besonders durch Pflege des Kunstgewerbes bekannt geworden. Im Norden der Tiefebene hat der Rhein einen ruhigeren Lauf. Daher konnten hier auch unmittelbar am Strome große Städte entstehen. Dort liegen Speyer (23), in dessen schönem Dome viele deutsche Kaiser begraben sind, weiter stromabwärts Mannheim (193) und ihm gegenüber Ludwigshafen (83). Da bei Mannheim der Neckar mündet und der Rhein von hier ab mit Dampfschiffen befahren werden kann, haben die Häfen dieser Städte große Bedeutung für den Handel erlangt. Die Eisenbahnlinien, die hier strahlenförmig von allen Richtungen zusammenlaufen, haben an ihrem Teile ebenfalls ein Aufblühen des Handels bewirkt. Die chemische Industrie, durch die Mannheim einen Weltruf erlangt hat, wird besonders dadurch begünstigt, daß die Wassermassen des Rheins die schädlichen Kbfallstoffe leicht fort- führen und verteilen können. In der Umgebung von Worms (47), der Stadt der deutschen Heldensage, wird edler Wein (Liebfrauenmilch!) gebaut. Eine besonders günstige Lage hat Mainz (Iii) an der Mainmündung: hier kreuzen sich große Handelsstraßen, die aus dem Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands kommen. Um diese Wege im Falle eines Krieges zu schützen, hat man die Stadt stark befestigt. In neuerer Zeit wurde aber das hessische Mainz von dem preußischen Frankfurt a. M. (414) überflügelt. Dieser Ort, der eine gleich günstige Lage besitzt, ist nämlich Einfahrthallen des Frankfurter Bahnhofs.

8. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 224

1888 - Leipzig : Teubner
224 Das Pellerhaus in Nrnberg mit reicher Fassade und Giebel. Das Rathaus in Rothenburg au der Tauber mit Turm, Eckerkern, Giebel und Bogenhalle. Die Rathaushalle zu Kln. Die Rathausfassade in Bremen. Zu den glnzendsten Perlen der deutschen Renaissance gehren zwei Bauten des Heidelberger Schlosses, das 1689 durch die Franzosen zerstrt und 1764 durch einen Blitzstrahl von neuem verwstet wurde. Seitdem liegt es in Trmmern, die schnste und groartigste Ruine Deutschlands. Der Otto-Heinrichsbau und der Friedrichsbau.

9. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 31

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
5. Der Westfälische Friede 31 zum Reiche, künftig zur Krone Frankreich gehören und ihr für immer und unwiderruflich einverleibt werden sollen. . . . 73. Drittens verzichten der Kaiser . . . und das Reich auf alles, was bisher an Rechten, (Eigentum, Herrschaft, Besitz und Gerichtsbarkeit dem Reiche und dem Haufe (Österreich zustand an die Stadt Breisach, die Landgraf-schaft Ober- und Unterelfaß, den Sundgau, die Landvogtei über die zehn Reichsstädte im Elsaß, Hagenau, Colmar, Schlettstadt, weißen-bürg, Landau, Gberehnheim, Roßheim, Münster im Gregoriental, Kaisersberg und Türkheim, und alle Botschaften . . . und übertragen sie alle und jede dem Rllerchriftlichften König und der Krone Frankreich. . . . 87. Der Merchriftlichfte König soll gehalten fein, nicht nur die Bischöfe von Straßburg und Bafel mit der Stadt Straßburg, sondern auch die übrigen in beiden Elsaß dem Rom. Reiche unmittelbar unterworfenen Stände, die Äbte von Bturbach . . . und den Rbel des ganzen Unterelfaß, ebenso besagte zehn Reichsstädte, welche die Vogtei Hagenau anerkennen, in derselben Freiheit und im Besitz der Unmittelbarkeit gegen das Rom. Reich, deren sie sich bisher erfreut haben, zu lassen, so daß er weiter keine königliche Oberhoheit gegen sie beanspruchen kann, sondern mit den Rechten zufrieden fein soll, die dem Haufe Österreich zustanden und durch gegenwärtigen Friedensvertrag der Krone Frankreich abgetreten werden. c) Paul Gerhardts vanklied bei der Verkündigung des Friedens? (Bott Lob, nun ist erschollen 37 Das drückt uns niemand besser das edle Fried- und Freudenswort, in unser Seel und herz hinein daß nunmehr ruhen sollen als ihr zerstörten Schlösser die Spieß und Schwerter und ihr Ittorb: 40 und Städte voller Schutt und Stein; 5 tdolauf und nimm nu wieder ihr vormals schönen Felder, dein Saitenfpiel hervor, mit frischer Saat bestreut, o Deutschland, und sing Lieder itzt aber lauter Wälder im hohen vollen Thor. und dürre, wüste Heid; Erhebe dein Gemüte 45 ihr Gräber voller Leichen io zu deinem Gott und sprich: und blut’gem Heldenschweiß, Herr, deine Gnad und Güte der Helden, deren gleichen 12 bleibt dennoch ewiglich! ... 48 auf (Erden man nicht weiß. . . . 25 Sei tausendmal willkommen, 65 Wer aber Christum liebet, du teure, werte Friedensgab! sei unerschrocknen Itiuts, Itzt sehn wir, was für Frommen der Friede, den er gibet, 28 dein Beiunsmohnen in sich hab; . .. bedeutet alles Guts. . . . d) Protest des Papstes Znnocenz X. Bulle Zelo domus Dei 1648.2 1. Mit dem tiefsten Gefühl des Schmerzes haben Tdir vernommen, daß durch mehrere Artikel des am 6. August 1648 zu Osnabrück und ebenso des am 25. Oktober 1648 zu Münster in Westfalen abgeschlossenen Frie- 1 Deutsche Dichter des siebzehnten Jahrhunderts, hrsg. v. K. Goedeke und 3- Cittmann. Xii (1877) 95ff. 2 (E. Wirbt, Quellen zur Geschichte des Papsttums, 2. Hust. 367.

10. Von 1198 bis zum Ende des Mittelalters - S. 5

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. Die Reichsgesetzgebung 5 willen einenirtarft zu besuchen. 4. Daßalteztraßennichtverlegtwerdensollen, es sei denn mit dem willen der Durchziehenden. 5- Daß in unsern (Friedrich Ii.: neuen) Städten die Bannmeile beseitigt werde. 6. Zeder einzelne unter den Fürsten soll der Freiheiten, Gerichtsbarkeiten, Grafschaften, Zenten, freien wie verliehenen, ruhig genießen, gemäß der Gewohnheit seines Landes. 7. Die Zentgrafen sollen die Zenten vom Landesherrn (dominus terrae) empfangen oder von dem, der durch den Landesherrn damit belehnt worden ist. 8. Die Dingstätte des Zentgerichts soll niemand ändern ohne die Zustimmung des Landesherrn. 9. Dor das dentgericht sollen Semperfreie (ho-mines synodales) nicht geladen werden. 10. Die Bürger, die Pfahlbürger genannt werden, sollen gänzlich vertrieben werden. 12. Die (Eigenleute der Fürsten, Edeln, Ministerialen, Kirchen sollen in unsern Städten nicht ausgenommen werden. 14. Das Geleitsrecht der Fürsten durch ihr Land, das sie von uns zu Lehen haben, wollen wir durch uns und die Unsern nicht hemmen oder durchbrechen lassen. 17. Xüir wollen keine neue Tttünze im Lande irgendeines Fürsten schlagen lassen, durch die die Tttünze der Fürsten verschlechtert wird. c) Edikt Friedrichs Ii. gegen die Autonomie der Bischofsstädte. 1231/32. Mon. Germ. Const. Ii, 192 f. Durch dieses Gesetz erklären wir für nichtig und heben auf in jeder Stadt Deutschlands die Gemeindevertretungen, Räte, Bürgermeister oder sonstigen Beamten, die von der Gesamtheit der Bürger ohne die Zustimmung der Erzbischöfe ober Bischöfe eingesetzt werden. — wir beseitigen und heben auf auch alle Brüderschaften und Bereinigungen der Handwerker, mit welchem Hamen sie auch gewöhnlich bezeichnet werden mögen. — wie in vergangenen Zeiten die Leitung der Städte und aller Güter, Me vom Reiche übertragen werden, den Erzbischöfen und Bischöfen zustand, so wollen wir, daß diese Leitung ihnen und ihren Beamten ... für immer zustehe.“ T Dgl. Goldene Bulle Xvi. 2 Welche Bedeutung trotz der städtefeindlichen Politik der Staufer die Städte schon in jener Zeit besaßen, zeigt ein Steuerverzeichnis des Reichsgutes von 1241 (Mon.germ. Const.iii, 2 f.). Nach ihm zahlte Frankfurt a.itt.eine Iahres-fteuer von 250 Mark; 200 Mark zahlten (Beinhaufen, Bafel, Hagenau, über 100 außer diesen u.a. noch Idetzlar, Kolmar, Friedberg, Oppenheim, Breifach, Lindau, Rottroeil, Eßlingen, 80 u. a. Mühlhausen u. Ulm. (Bei manchen dieser Städte ist allerdings wohl das um die Stadt liegende Reichsgut eingerechnet.) Zu den Steuern, welche die königlichen Städte als solche zu zahlen hatten, kamen die oft sehr beträchtlichen Steuern, welche die Juden als „Knechte der königlichen Kammer" entrichten mußten. Die 73 im Derzeichnis enthaltenen Städte (das Reichsgut in Ober-u. Ittittelfranken, Thüringen u. Sachsen fehlt ganz!) zahlten insgesamt 5600 Warf, die nach heutigem Geldwert einer Summe von etwa 2 Millionen Mark entsprechen. Mag dies auch im Dergleich mit dem Posten eines modernen Staatshaushalts geringfügig erscheinen, so bildeten diese Steuern in Zeiten, wo die Naturalwirtschaft noch einen breiten Raum einnahm, doch die bei weitem erheblichste Geldquelle des Reiches.
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